Dienstag, 7. Juli 2009

Das Format FLAC - Teil 2: Der Player Foobar

Wie angekündigt, nur mit einer kleinen Verspätung, präsentiere ich nun zuerst den Player Foobar2000. Als nächstes wird, entgegen der ersten Versprechung, ein Beitrag über das Programm Mp3Tag kommen, damit man auch weiterhin vernünftig zutaggen kann. Man möge mir verzeihen ;-)
Doch ob wir das Programm dann überhaupt noch brauchen werden, das wird sich nach diesem Artikel und dem persönlichen Geschmack entscheiden.

Das Programm: Foobar2000
Erste Veröffentlichung: 2002
Momentan aktuelle Version: v0.9.6.8
Open Source?: Closed Source, aber mit einer weitreichenden API versehen
Empfehlenswert: Auf jeden Fall!

Foobar2000, ein Player der damals das große Rennen gegen Winamp und selbst Sonique verlor, ist wieder auf der Tanzfläche erschienen und mittlerweile weitaus interessanter als Winamp geworden. Die Jahre der Entwicklung durch Peter Pawlowski, der das Programm alleine aus dem Boden gestampft hat und bis heute auch alleine daran werkelt, haben ihre Früchte getragen und den Player zu einem der modernsten, wenn auch nicht einfachsten gemacht.

Was die Foobar denn überhaupt so kann (in groben Zügen):
- ReplayGain (alle Titel eines Albums, oder einer selbstzusammengestellten Compilation, werden auf eine Lautstärke angehoben / abgesenkt - reversibles Verfahren)
- Gapless playback (Stücke können ohne Unterbrechung wiedergegeben werden, sofern das entsprechende Musikformat - mp3 / flac & Co. - es unterstützt - hierzu kommen wir später nochmal)
- Unterstützung einer riesigen Anzahl von Formaten (grundsätzlich wird eigentlich alles abgespielt - und wenn es mal nicht direkt bei der Installation verfügbar ist, so gibt es bestimmt schon irgendwo ein Plug-In für das Format)
- Eine durchaus große Community, was nicht zuletzt für die Entwicklung weiterer Plug-Ins notwendig und überlebenswichtig ist
- Die Fähigkeit Lieder zu transcoden (überführen von einem Format ins andere; Wav zu Flac, Flac zu Mp3 usw.) und dabei die Metadaten zu behalten (Ausnahme: Eingebettete Cover! Die müssen dann über ein externes Programm wieder eingebunden werden, siehe hierzu später MP3TAG)

Sobald man die Foobar zum ersten Mal startet, fällt einem die (für einige) schlichte Oberfläche auf, die Programme wie Winamp vermissen lassen, und die direkt nach der gewünschten Anordnung fragt. Anordnung? Genau, beim ersten Start (und natürlich später noch veränderbar) wird die Grundaufteilung der Programmdarstellung festgelegt. Wo kommt die Playlist hin, wo die Visualisierung usw.

Dass es hierbei recht minimalistisch zugehen mag, ist durchaus vom Entwickler so gewünscht. Das Aussehen ist nämlich anpassbar, aber mit Schwierigkeiten und fieser Scripterei versehen. Mir persönlich fehlt also die Möglichkeit, recht einfach und unkompliziert Skins einzubinden, oder gar selbst zu erstellen. Die Zeiten sind bei mir (leider? zum Glück?) vorbei, in denen ich Stunden damit verbrachte irgendwie, mit irgendwelchen Codefragmenten, einen Skin zu basteln, damit mein Player etwas besser aussah, als der meines Nachbarn. Wen das nicht stört, der wird mit der Foobar durchaus seine _große_ Freude finden, ansonsten kann man natürlich gerne ins Scripting der Foobar schauen und das Design so ziemlich vollständig anpassen - Zeit, technisches Verständnis und die nötigen Plug-Ins vorausgesetzt.

Hat man sich mit dem kleinen Makel der schwierigen Skinbarkeit abgefunden, findet man ein stabiles Programm vor, welches bereits einige sehr nützliche Plug-Ins mitbringt, worunter nicht nur die Fähigkeiten der Mp3 Reparatur fallen (Integrität überprüfen, falsche Mp3 Header korrigieren - VBR -, einmal decoden und neu zusammensetzen), sondern auch die Bearbeitung von Tags, das oben bereits erwähnte Transcoden und selbst Cds können mit der Foobar archiviert werden.
Man kann seiner Sammlung einen durchgängigen Replaygain Scan verpassen, der dann in die Tags der Datei geschrieben (und somit reversibel ist) wird, oder die Cuesheets bearbeiten/einbetten.

Erweitert man die Foobar noch mit dem einen, oder anderen Plug-In, erhält man einen mächtigen Player, der nicht nur Musik in allen Variationen abspielen kann, sondern sie auch noch verwaltet, mit Tags versieht, umwandelt oder die Musiksammlung archiviert (ich bleibe aber weiterhin bei EAC ;-) ).
Lyrics sind auch kein Problem. So kann man, mit dem entsprechenden Add-On (ja, es gibt da viele von), Lyrics direkt in der Foobar herunterladen (zum Teil synchronisierte, zum aktiven Mitsingen), in die Datei einbetten, oder kopieren.

Zusammenfassung:
Positiv:
- Viele Formate
- Dank mächtiger Plug-Ins erweiterbar
- große, lebendige Community
Negativ:
- Closed Source
- Eingebettete Album Art wird mehr als stiefkindlich verwendet
- Skinnen nur mit Schmerzen

Links:
- Die offizielle Seite
- Die offiziellen Plug-Ins und der Programmdownload
- Die deutsche Community
- Die Supportforen auf Hydrogenaudio (english) <- Dort sind die meisten der 3rd Party Plug-Ins zu finden, stöbern lohnt sich.

Freitag, 26. Juni 2009

Warum die Popkomm sterben muss

Stellen Sie sich vor: Sie schlagen, noch ohne Kaffee und Plausch, frisch rasiert und demotiviert in ihrer Arbeitsstätte auf und der Chef verkündet Ihnen dass demnächst eine Feier Ihnen zu ehren abgehalten wird - mit kleinen Tanzeinlagen, einer Ausstellung ihrer bisherigen Leistungen und allem anderen, was sie am liebsten ab der Rente verdrängen möchten.

Wüssten Sie nicht um den mangelnden Sarkasmus Ihres Chefs, und würden seine Aussage ernst nehmen, würden Sie diese Veranstaltung dann nicht beachtlich blöde finden?
Denn wer würde sich schon auf diese Art selbst feiern, außer Charles Manson, Josef Stalin und anderen Vertretern spezieller Kunstgattungen?

Na ja; die Musikindustrie.
Gut, andere Wirtschaftszweige betreiben auch das Streicheln des eigenen Egos, aber keiner hat es bisher zu dieser glänzenden Perfektion gebracht, wie es die Musikindustrie schaffte. Ganz gleich, ob man die Einführungen von "Deutschland sucht den Superstar" bejubelte, oder einfach nur Sekt schlürfen wollte (oder alkoholfreies Bier): Es wurde gefeiert und gelobt!

Wie kommt es also nun dazu dass diese Veranstaltung abgesagt wird, wo sie doch für Ego und Selbstlob unersetzlich war?
Man protestiert.
Richtig gehört: Der kleine, dritte Arm der Musikindustrie protestiert trotzig wie die 68er von einst. Gegen was? Nicht gegen altbackene Normen, sondern gegen die potentielle Käuferschaft, die momentan noch ein wenig anders shoppen geht.
Sie erinnern sich an "noch vier mal singen"? War zwar von der Filmindustrie, ist aber dennoch lustig und passt recht gut zum Gebaren der Musikindustrie.

(Nebenbei ist es anerkannter Schwachfug, dass die Popkomm angeblich kein Geld mehr hätte, bzw. die Aussteller es sich nicht mehr leisten könnten, Quellen:
  1. http://www.residentadvisor.net/news.aspx?id=10712 | Aussteller waren da, alles verlief positiv, aber man hat dann doch gekniffen
  2. http://www.motor.de/news/1109097;naechste_popkomm_erst_wieder_2010.html | Ausstellung platt, aber Festival findet statt
  3. http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1238775235595.shtml | In Zeiten der Krise expandieren andere - Ist doch Geld da?)

Es wird also ein Zustand kritisiert, seitens der Industrie, bei dem es sich um ein teils hausgemachtes Problem geht, dem bis heute in nur geringfügiger Form vernünftig begegnet wurde: Dem illegalen Austausch von Musik, über sog. P2P Netzwerke (kurz: Filesharing, was im Grunde weder illegal ist, noch dämonisiert werden sollte, denn immerhin verteilt Blizzard, z.B., seine Patches über P2P und ist damit bei weitem nicht alleine).

Leider hat man aber immer nur den Makel erkannt, ohne eine Lösung, oder überhaupt die Ursache zu suchen. Für die Ursachen müssen wir etwas reisen, in der Zeit.
Meiner persönlichen Erinnerung nach (die dank meines Alters nur bis zum Mauerfall zurückreicht), begann der große Siegeszug der Mp3 ab dem Jahre 1998.
Ich hatte einen meiner ersten Rechner, nachdem ich über Jahre nur einen Sega Saturn quälen konnte (Audio CD, Audio CD mit Text und mit einer schweinsteuren Zusatzkarte sogar VCD und SVCD - YAY!) und erfreute mich mehrfacher Abstürze, sponsored bei Win98. Die Schule nervte, ich war ein molliges Kind und die Gedanken an Paarung, Küssen und die nette dunkelhaarige der Vengaboys trieben ihre pubertären Spielchen mit meinem Verstand. Kurz: Ich gehörte zu den ganz normalen Jugendlichen, die bei weitem noch nicht ausgereift waren und die man besser nicht auf die Menschheit hätte loslassen dürfen.

Die gleiche Gattung sitzt heute im Bus neben mir und ich könnte sie würgen. Jugend eben.

Was mir aus dieser Zeit aber, im Vergleich zu den heutigen Tagen, enormst in Erinnerung geblieben ist:

a) Ich konnte mit meinem Modem noch analog Faxe verschicken und Leute anrufen (auch wenn der Nutzen ausblieb, was nicht zuletzt an mangelnder Kenntnis lag).
b) Ich besaß vier CDs, von denen eine mir geschenkt wurde, eine einst meiner Mutter gehörte und die anderen zwei aus der Bravo Hits Serie stammten.

Zusammengefasst, habe ich damals also, trotz vorhandener Mittel, weniger CDs besessen als heute - obwohl das Interesse an Musik bereits bestand.

Woran lag das?
Aus meiner Sicht heraus, lag es an dem Mangel potentiell interessanter Musik. Meine heutigen Lieblingsgruppen, die bereits damals existierten, waren kaum im Radio zu hören und Viva war ein Sender des Mainstreams, den man auch so schon in jedem Radio zu hören bekam. Neueste, interessante Tracks wurden über die Mundpropaganda verbreitet und in meiner Schule gab es einen regen Austausch von einfachen Kassetten, MiniDiscs (ein Lehrer war Fan davon und infizierte uns) und den ersten, noch kostbaren, selbstgebrannten CDs.
Hierbei wurden auch direkt die Standesfragen geklärt und arme Kinder durften auch mal eine MiniDisc anfassen, oder eine CD bestaunen auf der mal nicht AOL draufstand.

Es war also eine wilde Zeit, in der man auf neue Musik nur durch die schwarzgekleideten Klassenkameraden stieß, oder mal verwegen ein Musikmagazin erwarb, um über den vorgesetzten Tellerrand zu blicken.

Die "hippen" Radiosender spielten brav die vorgesetzten Songlisten, die anderen Sender zeigten nur selten mehr als "70er,80,90er und das Beste von heute" (wobei man tunlichst vermied die Songs vorzustellen, oder überhaupt einen Interpreten zu nennen - immerhin gabs dafür ja teils _kostenpflichtige_ Hotlines).

Dann ging es aber Schlag auf Schlag - das Internet wurde für die Masse endlich tauglich und erschwinglich, Flatrates kamen auf und DSL! Gut, das zwar ein paar Jahre später, nachdem die Telekom endlich kapierte dass niemand auf Kanalbündelung und Videotelefonie über ISDN stand, aber es kam.
Was passierte dabei? Viel. Man hatte endlich einen Zugriff zum "Wilden Westen" der digitalen Welt, fand sich plötzlich mit den Vorläufern der heutigen "Social Communities" konfrontiert (Fortunecity - wer kennt es auch noch?) und wurde von versierteren Benutzern in die Geheimnisse des Webs eingeweiht.

Mit Schrecken erinnere ich mich noch an meine erste, selbst encodierte Sicherheitskopie meiner frisch gekauften Aquagen CD, die ich mit nicht mehr nachvollziehbarer Software auf die Festplatte und dann ins MPEG-1 Audio Layer 2 Format konvertierte.
Richtig - Mp2. War hin und wieder sogar damals noch verbreitet, aber auch schon zu der Zeit antiquar.

Was passierte zu diesem Zeitpunkt mit mir? Nun, ich fand endlich heraus dass es mehr gab, als mir Radio und Viva präsentierten und dass man durchaus auch bessere Lieder fernab des Mainstreams bekommen konnte. Endlich hatte ich direkten Zugriff auf Infos zu meinen Lieblingsbands, die ich erst durch das Web kennenlernen konnte und meine CD Sammlung wuchs.
Bis zum tragischen Verlust eines Großteils meiner Sammlung (Umzug; Wäschekorb mit CDs steht in der Nähe eines Heizlüfters, der sich zur spontanen Selbstentzündung entschied), die erst langsam wieder komplett ist, verfügte ich über 80 Scheiben.
Singles, Alben und sogar zwei Bootlegs, obwohl ich damals mit dem Begriff noch nichts anzufangen wusste.

Von vier zu achtzig, nicht gerade ein kleiner Boost.

Doch was hat die Musikindustrie in dieser Zeit getan? Man hat ein Nachfolgeformat zur MiniDisc entwickelt, die bereits damals mit allerlei Kopierschutz gängelte, brachte ein Pseudoverbesserung der CD Namens SACD auf den Markt und änderte recht wenig an der bisherigen Preisstruktur. Eine CD für 20 Mark war damals nicht selten (heute sind es je nachdem 20 Euro geworden, yay!).
Die Entdeckung des Internets ging komplett an der Industrie vorbei.

Ein Beweis der damaligen "Reaktionsfreudigkeit":
a) http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0308/26942.html&wort[]=popkomm
Deutsche Musikindustrie kündigt Musikportal für Herbst an
b) http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0310/28110.html&wort[]=popkomm
Musikindustrie verschiebt Start des Portals Phonoline erneut
c) http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0403/30386.html&wort[]=Phonoline
Bundeskanzler gibt keinen Startschuss für PhonoLine
Zitat: "Es handelt sich dabei um ein B-to-B-Angebot: Die Musik wird nicht direkt an Endkunden verkauft, sondern über Händler angeboten. Online-Händler können entweder ihre eigenen Shops eröffnen oder ihre vorhandenen Shops um Musik-Download-Angebote ergänzen."

"Zum Start sind alle angebotenen Titel mindestens je dreimal brenn- und dreimal exportierbar. Die Dateien enthalten außerdem ein Wasserzeichen."

"Vor dem ersten Download muss man die Software "My Playlist" für Windows (in Kürze nach Angaben der Verantwortlichen auch für Mac und Linux) installieren. Sie dient zugleich als Wiedergabeprogramm(...)"

d) http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0409/33801.html&wort[]=Phonoline
Deutsche Musikindustrie stellt Download-Plattform ein

Ein Beweis für die kundenorientierte Preispolitik:
http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0008/9325.html&wort[]=musicdownload24
Wer wollte nicht schon immer einmal 0,49 Pfennig für das _einmalige_ anhören eines Songs ausgeben?

Also eine reine Erfolgsgeschichte.
Wäre also Apple nicht dazwischengekommen und hätte mit Itunes eine Plattform geschaffen, die heute eine gigantische Nutzerbasis besitzt, würde die Musikindustrie noch mehr weinen und jammern, T-Online würde noch immer mit Musikload in einer dunklen DRM-WMA Ecke hocken und die Popkomm wäre wahrscheinlich wirklich pleite.

Man hat also, anstatt sich auf die geänderte Situation einzustellen, die Kunden geärgert, illegalisiert, ihrer Rechte beraubt und die Qualität der Neuerscheinungen ist auch nicht wirklich gestiegen - siehe Foto links.

Einige geistige Zuckungen gab es dann doch, aber von denen hat man bis heute nichts gesehen, gehört und höchstens nur den Verweseungsgeruch wahrgenommen.

Über Jahre gabs nur Zwangssoftware, ohne die man keine Songs hören und kaufen konnte, das WMA Format, womit Linux und Apple damals auch super klarkamen und teils derart astronomische Preisvorstellungen, dass man im Grunde schon einen Lachkrampf kriegen müsste. Wofür? Für schlecht gemasterte, der Idiotie des Konsums angepasste Musik.

Und in all dem Missmanagment, da will tatsächlich jemand gegen die Kunden protestieren?

Und sie haben es bis heute nicht gelernt, siehe:
http://www.potatosystem.com/genre/de/

Ein an sich interessantes System, verpackt in eine pottenhässliche Website, von der man nur Mp3s erwerben kann ohne deren Bitrate einsehen zu können, zudem weder die Qualität der Taggs einzusehen ist, noch ob Cover o.ä. mitgeliefert werden.
Na gut, bei einigen Angeboten kann man Covern _extra_ _kaufen_ und herunterladen. In welche Qualität? Keine Ahnung, war leider nirgens einzusehen.

Sonntag, 21. Juni 2009

Mal was in irgendwie fremder Sache

Nicht unbedingt ein ganzer Beitrag, aber erziehungstechnisch wertvoll:
Quelle: Forum des Memoryradios

Erhöhung der GEMA-Gebühren um 600% !

Beitragvon Rudi » Donnerstag 18. Juni 2009, 22:11

Es auch mir ein persönliches Anliegen, dass sich möglichst viele an dieser Petition beteiligen, die GEMA entzieht mit ihrem Vorgehen nämlich kleinen Bands oder Amateurmusikern, die kleine Liveauftritte veranstalten die Grundlage ihres Existenz-Zwecks: Sie macht kleine Live-Auftritte nahezu unmöglich.

Bitte macht da mit:

Hier ist der Link zur Petition:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4517

Die Registrierung ist sicher und läßt sich innerhalb von 2 Minuten
bewerkstelligen. Die Datenschutzerklärung ist in Ordnung und zur
Zustimmung braucht es dann nur noch einen einzigen Klick.

Es handelt sich um eine SEHR SEHR wichtige Petition, die ALLE
betrifft, die Musik machen, Musik hören, gerne auf Konzerte gehen
oder
generell einem großen kulturell schadhaftem Missstand in unserem
Land
entgegentreten wollen: der Tantiemenverteilung der GEMA.

Das Thema wird nur auf die Tagesordnung unseres Parlaments kommen,
wenn bis zum 17.Juli 50000 Unterschriften gesammelt sind. Deshalb
bitte ich euch alle diesen Aufruf an eure Freunde weiterzuleiten und
möchte insbesondere Musiker, Blogbetreiber und Journalisten um
die
Bekanntmachung der Petition und zum Aufruf an der Teilnahme bitten.

Insbesondere geht es hierbei um die von der GEMA beabsichtige
Erhöhung
der Gebühren bei Live Musik um 600% (!!). Dies wird nicht nur den
Veranstaltern schaden, manche, vor allem kleinere Konzerte
unmöglich
machen, die Preise für Veranstaltungen erhöhen, es ist auch nicht
zum
Nutzen der Musiker (wie man eigentlich erwarten könnte).
Durch einen überaus komplexen Verteilungsplan, welcher u.a.
Radioairplays (es werden Deutschlandweit nur 25 (!!) Sender
ausgewertet), Chartpositionierungen (die Erstellung der zur
Auswertung
kommenden Charts ist sehr fragwürdig), Unterscheidung zwischen E- und
U-Musik (E ist sogenannte ernste Musik, in erster Linie Klassik, U ist
Unterhaltungmusik) beinhaltet, werden die von der GEMA
eingenommenen
Gelder nicht direkt den auftretenden Künstlern zugewiesen, sondern
landen erst in einem „großen Topf“. Da fast alle Independent-Artists
weder auf Airplay, TV-Sendungen, oder Charterfolge, etc. verweisen
können, werden die Einnahmen vor allem Majorlabel-Artists, Lady Gaga,
Musikantenstadl und Co. zu Gute kommen. Es klingt abgedroschen, aber
es handelt sich hier um die Realität! Kleinere und mittelgroße
Künstler (also der größte Teil) werden von der Erhöhung der Gebühren
in der GEMA-Sparte Livemusik kaum profitieren! Im dreistelligen Euro-
Bereich eingenommene Gebühren können hier schnell zu einem Centbetrag
zusammenschrumpfen.

Bitte nehmt euch die Zeit!"
Danke
Rudi

Freitag, 19. Juni 2009

Etwas zur Technik: Das Format FLAC (Part 1)









Einige ältere Herren und Damen kennen es noch aus ihrer Kindheit / andersartigen Grundwehrzeit: FLAC (mit c, nicht mit k). Wird mitunter etwas anders ausgesprochen, hat auch eine andere Funktion als Amerikaner und Briten die Vorzüge des Fallschirms zu verdeutlichen und ist irgendwo doch insgesamt besser geraten.

Die Frage also: Was tut es?
Die Antwort: Musik komprimieren. Das macht es aber auch richtig gut und - dies ist besonders wichtig - verlustfrei. Dementsprechend könnte man FLAC, seiner Technik nach, als ZIP/Rar der Musikliebhaber bezeichnen. Mehr macht es nämlich auch nich, als unsere innig geliebten Packer.

Grundlegendes-
Hersteller/Entwickler: Xiph.org Foundation (bekannt durch das Alternativformat Vorbis, oder das .ogg Containerformat - fälschlicherweise wird das Vorbisformat häufig als .ogg Codec, oder .ogg Format bezeichnet, dabei sind es aber zwei verschiedene Baustellen). Der Kram ist also Open-Source, lizenzfrei (zumeist) und schon in einer Vielzahl von Anwendungen integriert (Teamspeak Speex Codec, z.B., oder Eve-Online .ogg Sounds), erprobt und bekannt.
Verbreitung: In speziellen Kreisen mittlerweile häufig, bis fast ausschließlich. Audiophile archivieren ihre CDs damit eigentlich nur noch, auch wenn es natürlich noch andere Formate gibt (Musepack, TAK usw.), die im Grunde aber auf dem selben Prinzip basieren, vielleicht aber nur etwas schneller, oder langsamer sind. Nebenbei benutzen die auch FLAC, Nine inch nails (Trent, ich will ein Kind von dir!) benutzen es, Metallica veröffentlicht seinen Kram als FLAC und einige Netlabels ebenso. Einige viele sogar.
Softwareunterstützung: Mittlerweile spielt eigentlich jeder vernünftige Player FLAC ab (Mediaplayer nur mit Zusatzcodecs und Itunes spielt es bisher gar nicht ab, oder nur mit unlauteren Tricks - wie gesagt, jeder vernünftige Player). Windows, Linux, Amiga, Irix, Solaris und Mac OSX werden direkt unterstützt (es existiert auch eine OS/2 Version) und dank der Open Source Verfügbarkeit ist es im Grunde unsinnig die Liste weiterzuführen - geübte Hände könnten es wohl auch auf einem toten Dachs zum Laufen kriegen.
Eine genaue, wenn auch längst nicht vollstädinge Liste aller zur Verfügung stehenden Software (Encoder, Decoder, Player etc.), lässt sich hier finden: HIER (nein, hier).
Hardwareunterstützung: Da lässt sich der Mangel an industrieller Liebe leider nicht leugnen - wie eigentlich bei allen exotischeren Formaten. Während WMA von Microsoft gepusht, und dank DRM sogar von den Industrie angenommen wurde, herrscht bei FLAC immer noch eine gewisse Reserviertheit. Woran das genau jetzt liegen mag, soll sich ein jeder selbst zusammenreimen, doch hat man zumindestens im High-End Bereich mittlerweile FLAC fest integriert und so sind es gerade die Geräte der oberen Preisklasse, welches ein offenes, lizenzfreies und einfach nur gelungenes Format unterstützen - wenn auch meistens nicht mit all seinen Features.
Am bekanntesten (auch wenn nicht gerade High-End) dürfte wohl auch noch die Sqeezebox sein, die ein sog. Streamplayer ist, also über keine eigene Festplatte verfügt (80 MB Speicher bezeichne ich nicht als Festplatte, sondern als zu groß geratens BIOS)- dementsprechend eher eine evolutionäre Sackgasse, die nur dank Marketing überlebt und teuer sein darf. Die wird übrigens noch einmal an anderer Stelle durchgenommen, versprochen.



Rein vom Gefühl her, ist FLAC also ein Audioformat für eine recht spezielle Gruppe von Nutzern, zu denen Musikliebhaber, Technikbegeisterte und einfach nur freakige Archiviernerds gehören (kurz: wir alle, die irgendwann einmal etwas anderes als itunes benutzt haben, um eine Mp3 zu erstellen). Es richtet sich an die Industrie, an Archive, an Privatanwender die gerne gute Musik hören, an Audiophile und an so ziemlich jeden anderen auch.
Ein Format für alle, welches so ziemlich jeden Schnick-Schnack unterstützt, flexibel ist, nichts kostet und als durchaus ausgereift bezeichnet werden kann.

Als kleine Darbietung verweise ich einfach mal auf diesen Link, der recht eindrucksvoll die Vorzüge des Formates aufzeigt.

Was vielleicht ein wenig abschreckend wirken könnte, wäre die aufkommende Dateigröße; während eine Mp3 je nach Bitrate nur um die 4-5 MB für die vergleichbare Anzahl an Minuten verbraucht, "verschlingt" eine FLAC durchaus einmal 20-30 MB (unbearbeitetes Original wäre dann um die 40-60 MB, oder mehr). Wenn man aber jedoch die momentanen Speicherpreise betrachtet, welche längst im "50 Cent pro Gigabyte" Bereich eingeschlagen sind, stellen 300- 400 MB für ein Album eine geringe Form der Platzverschwendung dar, wenn man sie in Relation zu manch privater Pornosammlung sieht.

Damit die Vorzüge dieses Formates entsprechend zur Geltung kommen, wird jede Woche ein anderer Aspekt hier behandelt (bis wir irgendwann fertig sind damit). Nächste Woche werden die passenden Softwareplayer vorgestellt, die ich empfehlen kann
- im Anschluss daran, wird die CD Archivierung mit dem Programm EAC (exact audio copy) dran sein, im Verbund mit dem sog. taggen der dann zur Verfügung stehenden FLAC Files.

Dienstag, 16. Juni 2009

Nachtrag zwo: Sie ist ein Konzert und sie sieht gut aus

Die anfängliche Schlacht ist geschlagen. Im digitalen Raum liegen die Eingeweide nerviger Fans, die einer DDoS Attacke gleich die Server fluteten, das Managment verfluchten und mit Sicherheit für mehr als 5 Minuten ganz böse auf Rammstein sein dürfte.
Was war geschehen? Nun ja, der größte Teil ist unten nachzulesen und im Grunde nichts besonderes:
Der Wahn brach aus, 40.000 Vollpfosten wollten zeitgleich ihre Rammsteintickets erwerben und wunderten sich dann, weswegen der zuständige Server das Ethernetkabel zum Suizid gebrauchte.
Nach einiger Zeit hatte man Ersatz gefunden, die Kabel gut vor dem Server versteckt und ihn festgezurrt - es gab Arbeit. Denn noch immer lauerte die Masse der "Fans", die ganz dringend, sofort und gleich, auf der Stelle und am liebsten intravenös ihre Tickets haben wollten.
Dass hierbei die Refresh Taste F5 mit Streichhölzern festgeklemmt wurde... vergessen wirs.
Onkel Lobo versucht eine Karte zu kriegen

Meldungen glücklicher Menschen, die es geschafft hatten ein Ticket zu erwerben, waren überall im Moloch des Internets und seiner Audiomags zu bestaunen. Jede halbwegs anständige Zeitschrift des audiophilen Nebels (anständig? Buauauau ANSTÄNDIG?), veröffentlichte bisher schon seinen Senf zum Thema. Liest man dann noch die dazugehörigen Kommentare, so ist eines klar: Alle mögen nun eine andere Band und Rammstein ist doof und müffelt aus dem Po.

Zitat eines geschundenen Fans:
auch ich fühle mich MASSIVST verarscht.
ZITAT NEWS 14 Juni: Derjenige Fan, der wirklich nur in die Konzerte will, hat nun so auch eine größere Chance auf faire Preise, Zitat ENDE.
Wenn man aber nicht mal eine Chanzce auf Tickets hat.
Wobei, eigentlich ist ja alles ganz toll, 25.- Euro dafür das ich in einem Forum mitlabbern darf!!!!! Ist doch ein fairer Preis.
HALLO GEHTS NOCH??????

Ja, wer sich hier an Forenbeiträge aus der World of Warcraft Szene erinnert fühlt, der liegt nicht allzu daneben. Insgesamt erinnert momentan das Verhalten der Fans ein wenig daran, wie sehr die Menschheit doch im Grunde auf die Liste der gefährdeten Arten gehört. Gut, die Grundüberlegung, dass man für den Ticketverkauf doch ein paar Server mehr hätte anmieten können (Virtualisierung baby), ist nicht wirklich verkehrt in dem Sinne und sauber ist gegen den bisherigen Ablauf selbst der Start eines Dnjepr Gespanns bei Permafrost, aber ich habe schlimmeres erlebt.
Was hier wieder zuschlägt und zu Tage tritt, ist der Irrglauben des sofortigen Erhaltens. Eine Problematik die sich die Generation Internet zu eigen gemacht hat. Irgendwann, in den Jahren 2002 bis 2005, kam der Menschheit und der Generation "Blöd, aber DSL" der Gedanke:
Wenn ich meine Daten so schnell verschicken kann, dann kann ich auch alles so schnell haben!

Dass dieser Ansatz mehr als nur daneben ist, dies beweisen mal wieder alle Probleme, die zeitgleich beim Ticketverkauf auftauchen können.
Wie lief es denn früher ab? Ticketshop, bzw. den Verkäufer angerufen und vorbestellt, zwei, drei Tage (oder Wochen) später abgeholt und gut war. Zur Not Abendkasse, oder einen der Schwarzhändler überfallen, ausgeraubt und geschändet.

Heute? Ich klick, also muss ichs haben. Um 23:59:59 öffnet der Webshop und eine Sekunde später hab ich die Karte. Da soll noch einmal einer was von Stress sagen...

Montag, 15. Juni 2009

Nachtrag: Rammstein und das Konzert


Wir haben nun den 15.06.2009 (kann man auch sehr schön in der Datumszeile erkennen, die da oben prangert) und was sagt uns die offizielle Kartenvorverkaufsstelle "rammsteinshop.de"?

Du befindest Dich in der Warteschleife

Werter Kunde,

im Moment ist die maximal zulässige Anzahl an Kunden im Ticket-Shop angemeldet.
Du kannst es frühestens in 2 Minuten wieder versuchen.

Vielen Dank für Dein Verständnis,
Dein Rammstein-Shop Ticket-Team



Ui, ganz großes Kino. Bereits am 12.06. - um 0 Uhr - fand der Ansturm statt und bereits seit dieser Zeit verscherbeln Amöben, Maden, Viren und andere Agens (Prionen Baby, Prionen!) ihre hart erkämpften Karten für bis zu 200 Eur auf irgendwelchen knuffeligen Seiten.
Ich wäre ja noch immer für Peilsender und RFID Chips im Genick eines jeden, durch die man die zu erwerbende Kartenanzahl automatisch auf "1" begrenzen könnte.
Ersatzweise Knutschen mit einem Bolzenschussgerät für Reseller.

Samstag, 13. Juni 2009

Rammstein... Konzert... brauch Karten...

Wie so ziemlich alle paar Jahre wieder, begibt sich eine kleine, lustige Vereinigung, unrasierter Männer (die sich gegenseitig Konststoffgeschlechtsteile auf den Rücken hauen), auf eine Wanderschaft durchs Land und tausende Menschen wollen sie sehen.
Sie wollen sich in enge Hallen quetschen, die erst durch die schiere Masse der Menschen eng geworden sind.
Sie wollen sich stundenlang, bei miesestem Wetter, anstellen, anfluchen und gezwungenermaßen aneinanderkuscheln.
Sie wollen ihren Nettolohn, ihre Stütze und ihr erspartes Geld opfern.

Denn alle wollen sie nur eines: Eine Band sehen, die vor einigen Jahren noch trotzig boykottiert, diskutiert und ignoriert wurde. Zumindestens -von den angeblich meinungsmachenden- Medien.



Ja, genau; es ist die Band, die in den USA einen Kultstatus besitzt, wie sie kaum eine andere deutschen Musikvereinigung aufweisen kann. Es ist auch die Band, welche die MTV Musik Awards immer dann retten, wenn eigentlich nichts interessantes gehyped werden kann, was auch tatsächlich Talent hätte. Ähnlich dem momentanen Zustand einmal wieder, weswegen Mr. Borat und Mr. "i hate fags" ein wenig Schauspielen und Skandale fabrizieren müssen, damit wenigstens ein paar nicht auf den Anglerkanal umschalten.

Unsere deutschen Jungs, für die man sich hier einst geschämt hat: Die Retter der trostlosen Musik- und Medienlandschaft. Was man sich nicht schon alles nannte; Obszön, niederträchtig und nicht zuletzt rechtsradikal. Uiuiuiui, da wird mir ganz warm ums Herzchen.
Eine gesamte Generation Neo68er, die in der wohlbehüteten Atmosphäre eines liberalen Elternhauses aufwuchs, verschwendete seine Energie darauf diese Gruppe ins falsche Licht zu rücken. Warum?
Gewisse Anleihen an die Optik finsterer Zeiten ist gegeben, oder war es zumindestens. Bei Laibach nannte man das Kunst und gesellschaftliche Kritik - bei Rammstein war es böse.

Der Unterschied, zwischen diesen beiden, großartigen Projekten: Rammstein kommt aus Deutschland, sogar noch aus dem Osten der Republik!
Wie kann es nur sein dass eine ostdeutsche Band mehr Erfolge verzeichnet, als so ziemlich alle anderen Rockgruppierungen des Westens, die in dieser Zeitspanne entstanden sind? FATAL!

Doch was schert es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr reibt. Dementsprechend geht Rammstein einer rosigen Zukunft entgegen, in der Till Lindemann weiterhin Gedichte schreiben und in Kinderfilmen mitspielen wird, während die Radiostationen und Musiksender ihre Lieder rauf- und runterspielen werden. Es hat sich etwas gedreht - nicht der Künstler lechzt nach den Medien, die Medien suchen verzweifelt nach den Künstlern.

Hätte man das nur damals bei Viva Zwei auch so gesehen...

In jedem Fall spiele ich gerade refresh Monkey, hämmere auf die F5 Taste und versuche meine Karte für Köln zu erhaschen.

29.11 - wer kommt mit und ist angenehm unkorrekt?

 

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